Musikfest Bremen – Eine große Nachtmusik: Estnischer Philharmonischer Kammerchor

©Kaupo Kikkas
Werke von Rachmaninow und Pärt, Leitung: Tonu Kaljuste, auch um 20.30 Uhr
18 Konzerte in neun Spielstätten und drei Zeitschienen an einem einzigen Abend – das garantiert Vielfalt, zumindest beim beliebten Festivalstart rund um den Marktplatz am 16. August. Verführerische Klänge aller Art, von opulent bis intim, von engelsgleich bis fetzig, bieten eine erlesene Mischung aus verschiedenen Epochen und Genres.
In Estland ist die Chormusik tief verwurzelt. Einer der besten Chöre der baltischen Republik ist der vielfach preisgekrönte Estnische Philharmonische Kammerchor (EPK). Sergei Rachmaninow verband in seinem 1915 entstandenen "Großen Morgen- und Abendlob" die einstimmigen Gesänge der russisch-orthodoxen Kirchenmusik mit seinen spätromantischen Klangvorstellungen und schuf damit ein zeitloses Paradestück voll emotionaler Tiefe über Vergänglichkeit, Tod und Auferstehung. Der "Kanon Pokajanen", den der estnische Komponist Arvo Pärt Ende der 1990er Jahre zum 750-jährigen Bestehen des Kölner Doms schrieb, verschmilzt Elemente der Minimal Art, der Gregorianik und der ostkirchlichen Tradition zu einem A-cappella-Meisterwerk, das wie geschaffen für den EPK ist.In Kalender eintragen