24.04.2025 20:00 Uhr

musikalische Lesung mit Stylianos Eleftherakis, Peter Dahm und Sanne Möricke

Victor Hugo sagte einst: "Ein Melancholiker ist ein Mensch, der Heimweh nach sich selbst hat". Wer an solcher Art Heimweh leidet, sollte sich auf den Weg machen. Und unterwegs wird die schwarze Melancholie ebenso ihr finsteres Angesicht zeigen wie die helle Seite ihre tröstliche Heiterkeit. Schon vor 2000 Jahren fragte man – freilich sexusmäßig noch limitiert: "Warum erweisen sich alle außergewöhnlichen Männer in Philosophie, Politik, Dichtung oder in den Künsten als Melancholiker?" Sind Melancholiker auf eine besondere Weise ganz bei sich selbst, in einer geistig-seelischen Verfassung, die sie Leidenschaft und Tiefgang erleben lässt und nicht zuletzt oft ungeahnte kreative Kräfte freisetzt, ist der Hang zur Melancholie gar die Voraussetzung ihrer schöpferischen Kraft? Vielleicht wird mehr Melancholie in diesen zerrissenen Zeiten gebraucht? Vielleicht beschreibt Melancholie ja eher eine Lebensweise als "bloß" einen Seelenzustand? Fragen über Fragen, denen sich diese "Capriccioso"-Ausgabe zuwendet. Es liest Stylianos Eleftherakis, Musik spielen Peter Dahm und Sanne Möricke.