Die Anhörung

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Theaterstück über Moral und Verrat von Jürgen Haase, gelesen und gespielt von Max Urlacher und Uli Plessmann
Wolfgang Schnur galt als brillanter Anwalt, der sich für seine Klienten mit dem DDR-Staat anlegte. Was bis zuletzt jedoch niemand ahnte, er war nicht nur Oppositionellen-Anwalt und Christ, zugleich war er 25 Jahre Stasi-Spitzel. Im Wendeherbst 1990 gründete Schnur mit den Pfarrern Rainer Eppelmann und Friedrich Schorlemmer die Bürgerbewegung "Demokratischer Aufbruch". Um ein Haar wäre er der erste frei gewählte Ministerpräsident der DDR geworden. Sein mächtigster Fürsprecher: der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl.
Die Anhörung basiert auf dem authentischen, letzten Interview mit dem Journalisten Alexander Kobylinski. Als eine Art Lebensbeichte spricht Schnur mit ihm über seine Beweggründe. Anstelle einer künstlerischen Bearbeitung stehen hier die originalgetreuen Aussagen des Wolfgang Schnur im Zentrum. Zeitgeschichte, die deutlich macht, wie Diktatur funktioniert und was sie mit Menschen macht.In Kalender eintragen