Michel Friedman – Fremd
13.03.2025 19:00 Uhr
Theater Bremen, Theater am Goetheplatz | Goetheplatz 1-3, 28203 Bremen | 04 21 / 3 65 33 33 | www.theater-bremen.de
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©Gaby Peters/Piper Verlag
szenische Lesung mit dem Autor und den Schauspielerinnen Judith Goldberg und Irene Kleinschmidt
Michel Friedman hat mit "Fremd" ein aufwühlendes Werk geschaffen, das weit über eine einfache autobiographische Erzählung hinausgeht. Durch die Verwendung von Versen und eine poetische Sprache gelingt es ihm, die komplexen Themen von Identität, Zugehörigkeit und Entwurzelung auf eine eindringliche und bewegende Weise darzustellen. "Fremd" schildert seine Kindheit in Paris, wo er 1956 als erster von zwei Söhnen einer jüdischen aus Krakau stammenden Familie geboren worden war. Friedmans Eltern Paul Samuel Friedman, dessen Frau Eugenia und seine Großmutter hatten die Jahre der NS-Herrschaft nur überlebt, weil sie durch den sudetendeutschen Unternehmer Oskar Schindler über dessen Liste gerettet werden konnten. Fast alle weiteren Mitglieder seiner Familie waren im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet worden.
1965 siedelte die Familie von Paris nach Frankfurt am Main. So kommt Friedman als neunjähriges Kind ins Land der Mörder seiner Familie. Er tut, was er kann. Er will Kind sein. Er will träumen. Er will leben. Doch was er auch erlebt, sind Judenhass, Rassismus und Ausgrenzung – und eine traumatisierte Kleinfamilie, die ihn mit Angst und Fürsorge zu ersticken droht. Mit großem Gespür für Zwischentöne und einer kunstvoll verdichteten Sprache zeichnet Friedman das verstörende Bild der Adoleszenz in einer als fremd und gefährlich empfundenen Welt.In Kalender eintragen