Ausgrenzung aus der Volksgemeinschaft. Homosexuellenverfolgung in der NS-Zeit
21.05.2024 10:00 - 19:00 Uhr
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Biografien homosexueller Männer von 1933 bis 1945 (bis 8. Juni)
Diese Ausstellung ist ein Arbeitsergebnis der Forschungsprojekte und der AG Rosa Winkel beim Kulturring in Berlin e.V. seit 1997. Damals ging es darum, an der Aufhebung der NS-Urteile gegen Homosexuelle mitzuwirken. Im Zentrum stehen die Biografien homosexueller Männer von 1933 bis 1945, ihre Verfolgung durch Polizei und Justiz, ihr Sterben im KZ, aber auch ihr Lebenswille, trotz Beobachtung und Bedrohung, Freundschaft und Liebe zu leben und Geselligkeit zu organisieren, wie die Arbeitsgemeinschaft ihren Ansatz erläutert.
Der § 175 des deutschen Strafgesetzbuches existierte vom 1. Januar 1871 bis zum 10. Juni 1994. Er stellte sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe und ermöglichte somit die Verfolgung schwuler und bisexueller Männer. Eine neue Dimension der Verfolgung bedeutete die Machtübernahme der Nazis, die bereits im März 1933 mit der vollständigen Zerschlagung queerer Infrastruktur begannen. Im Jahr 1935 erfolgte die Verschärfung des Paragraphen 175. Nun konnte jede unzüchtige Handlung zwischen Männern angezeigt und bestraft werden, soweit mit ihr eine "wollüstige Absicht" verknüpft war. Die Verfolgung lesbischer Frauen und die von Trans*- und Interpersonen war während der NS-Zeit ebenfalls unnachgiebig, hier wurden jedoch häufig andere politische und moralische Haftgründe gesucht, da die Gesetzgebung weniger konkret war.In Kalender eintragen