10.05.2024 14:00 - 18:00 Uhr

Gemälde (bis 20. Oktober)

Nach den diversen Blicken in die Ferne beabsichtigt der Lilienthaler Kunstverein zu den Wurzeln zurückzukehren und eine Ausstellung über den Künstlerort Fischerhude zu präsentieren. Das ist ein Novum, da sich Fischerhude als Künstlerort selten einheitlich darstellt und von außen zu oft und fälschlicherweise als Ableger oder Fortsetzung der Worpsweder Historie gesehen wird. Folgerichtig lehnt Fischerhude die Bezeichnung "Künstlerkolonie" ab und wählt eher "Künstlerort" oder "das stille Dorf der Künstler". Hier hat sich ab 1900 eine erstaunliche Vielfalt an Künstlern niedergelassen, deren Anfänge in Bremen oder Worpswede lagen und die Fischerhude später für ihre Individualität als den besseren Platz ansahen. Es waren Maler, Architekten, Grafiker, Bildhauer, Kunstgewerbler, Musiker, Tänzer und Philosophen, die in der Fischerhuder Abgeschiedenheit in einer noch lange nachzuspürenden Ländlichkeit ihre künstlerischen Wege gingen. Neben dem "Vater" der Künstler, Heinrich Breling, sind es vor allem Otto Modersohn, Clara Rilke-Westhoff, Olga Bontjes van Beek und Christian Modersohn, deren Namen weit herausragen. Dabei werden ebenso gute Künstler wie Wilhelm Heinrich Rohmeyer, Helmuth Westhoff, August Haake, Hans Meyboden, Hellmut Müller-Celle, Hermann Angermeyer, Rudolf Franz Hartogh, Hans Buch, Erhard Mitzlaff sehr häufig und völlig unberechtigt als zweitrangige Künstler behandelt. Gleichwohl hat Fischerhude auch eine große Anzahl von Künstlerinnen wie Amelie Breling, Marie Fritsch, Bertha Schilling, Emma Eibler, Louise Modersohn-Breling, Johanna Eißler und Mietje Bontjes van Beek. Ziel dieser Ausstellung ist es, gut 70 Gemälde aus dieser Zeitspanne so darzustellen, dass Fischerhude als Künstlerort mit seiner Geschichte, Eigenart und Sonderstellung erstmals außerhalb wahrgenommen wird und dem Publikum der "Kulturregion Wümme, Wörpe, Hamme" bekannt wird.