Neu anfangen, nur wie? Espelkamp und andere "Flüchtlingsstädte" in den 1950er-Jahren
09.05.2024 10:00 - 18:00 Uhr
Deutsches Auswandererhaus | Columbusstr. 65, 27568 Bremerhaven | 04 71 / 90 22 00 | info@dah-bremerhaven.de | www.dah-bremerhaven.de
©Deutsches Auswandererhaus
Objekte und Dokumente aus der Zeit (bis 7. Juni)
Anlässlich des 75. Geburtstags der Bundesrepublik setzt sich das Migrationsmuseum Deutsches Auswandererhaus in einer Wanderausstellung mit einer wichtigen Frage der frühen Republik auseinander, die das Leben politisch, sozial und ökonomisch aber auch künstlerisch und ethisch, prägte: "Neu anfangen, nur wie?" Nach den Verbrechen des Holocaust und dem Zweiten Weltkrieg mit weltweit mehr als 70 Millionen Toten fand in der frühen Bundesrepublik meistens ein alltägliches Handeln und lebensnotwendiges Planen der Zukunft statt, ohne Rückblick auf die Zeit zwischen 1933 und 1945. Die Ausstellung blickt zunächst auf städtebauliche Projekte, die halfen, Millionen aus dem Osten Geflüchtete und Vertriebene sowie Ausgebombte im kriegszerstörten Land unterzubringen. Neben Hannover und Bremen liegt dabei ein besonderes Augenmerk auf Espelkamp. Die nordrhein-westfälische Stadt erwuchs in diesen Jahren zu großen Teilen auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik sowie einem zugehörigen ehemaligen Lager für Zwangsarbeit und erhielt bald den Ruf einer "Modellstadt".
So versucht die Ausstellung auch konkrete, persönliche Antworten darauf zu geben, wie Geflüchtete und Vertriebene in den 50er-Jahren ihren Neuanfang gestalteten. Interviews mit verschiedenen Generationen aus Espelkamp und einzigartige Objekte aus der ganzen Bundesrepublik, die von der Zeit erzählen, werden zu eindrücklichen persönlichen Dokumenten individueller und kollektiver Versuche des Neuanfangs.In Kalender eintragen